Anthropologie der Sinnlichkeit & Dr. Manfred Kremser
Es war ein wunderschoner Abend im Theater im Wiener achtzehnten Bezirk: Die Anthropologie der Sinnlichkeit, wie das Theaterlabor Lalish sein Forschungsprojekt benannte, verzaubert, transzendiert die Gegenwart um ein Zentrum von Aepfeln. Dr. Manfred Kremser, Universitaetsprofessor am Institut fuer Sozial- und Kulturanthropologie, stellte seine Grundlagen zu Anthropologie der Sinne zur Diskussion, sprach von der universellen Symbolik des Kreises, erklaerte Rythmen der Gehirnwellen, der drei Sekunden andauernden Gegenwart und kulturellen Stimuli. Jegliche Zentrismen koennen nicht darueber hinwegleugnen, dasz es keinen gobalen Konsens zur Zahl der Sinne gibt, oder die Existenz derselben von Kultur zu Kultur verschieden sind. Jede Kultur geht anders mit " ihren Sinnen" um, das Wissen ueber Welt differiert. Interpretationen von Sinnen und Sinneswahrnehmungen variiert kulturspezifisch, historische Theorien sprechen von niederen und hoeheren Sinnen, die Zivilisation verheiszen sollten. Rituale als Gesamtkunstwerk sind kulturelle Inszenierungen mit allen Sinnen, das Hier und Jetzt eines besonders strukturierten Raumes. Raum, ritueller Raum und Kosmos stehen in direkter Verbindung, wenn die spirituelle Macht von Sandzeichnugen der Navaho in einem speziellen Setting auf den Menschen uebertragen wird. Kulturelle Produktion relativiert Schaffung von Realitaet. Oberflaechen der Wissenssysteme korrelieren mit dem sozialen Kontext. Gesaenge bilden einen Stimmkoerper,auch Schlange genannt, aus Elementen verschiedener Sprachen, wie dem Kurdischen oder Sumerischen, werden nachgesungen und neu komponiert, dargestellt.
Lalish Theaterlabor: Gentzgasse 62, 1180 Wien.
Lalish Theaterlabor: Gentzgasse 62, 1180 Wien.
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