Tuesday, August 24, 2004

Mattuschka, Michael: EEG

REPORT SYBILLE AMBER, WIEN; 22. Februar 2000

Produktion: EEG
Idee: Michael Mattuschka ( id est MM)
Autor: Sybille Amber ( id est AS)
PHASE 1- November 1999

AS und MM lernen einander in einem Gasthaus am Naschmarkt kennen. MM spricht AS an, er suchte für sein aktuelles Projekt EEG eine geeignete Darstellerin. MM bezweifelt, daß ich die richtige, ausdrucksstarke Darstellerin wäre, da ich ansonsten in meist komerziellen Bereichen arbeite. Mich begeisterte die Idee Medien durch Medien zu visualisieren und dabei die menschlich- mystische Komponente: „Ein Mensch meint, gläubig wie ein Kind, Daß alle Menschen Menschen sind.“ (Roth, Eugen) Argument für meine schauspielerische Arbeit: Rolle eines Menschleins, welches, verwirrt, verzweifelt, verquollen, dem Environment trotzt. Ich stellte ab unserem Erstgespräch andere Interessen in den Hintergrund.

Hier nun Skizzen meiner Skripten, die aus Gesprächen mit MM, der die Idee entwickelte, den Rahmen absteckte und fotographierte, entstanden:

EEG
Regie; kamera & Produktion: MM
D: Sybille Amber, vielleicht Irmela Rettenbacher, ein Tubist

EEG- Netz, Medienkritik
Versuchsanordnung
INPUT – BLACKBOX- OUTPUT / Definition // S H O W
Verkabelt
Schwachsinn/ INPUT
Gehirn/ BLACKBOX
Schrei/ OUTPUT

METAEXISTENTE EBENE/ Verkabelung der Wirklichkeiten

Interpretatoren – INPUT

BLACK BOX – mögl. OUTPUTS
Andere Ebene= musikal. Ebene= Kontrapunkt zu Bilodern und Gesang

PROGRAMM: 10 Filme a 1- 3 Minuten
„REELIES“

Film& Musik

SYSTEM – MM
EEG – ABBILD- Netz

Palaver- 30 Min/ 10 Filme- Palaver

Kontinuum: Essenz der Geschichte
Input- blackbox- output
Körper- Objekt vor dem Publikum, vor der Kamera, vor dem Photoapparat

Aufmerksamkeit für Interessierte

E X P E R I M E N T

Architektur ohne Architektur
Design ohne Designer
MM: entwickelt Architektur
PHOTOS DER UNGEHEUERLICHKEITEN
NOCH NIE DA GEWESENES DESIGN
INTERNETJOCKEY

KOPF: EEG- DESIGN/ corporal
TV- Hirn, draußen
Kopf
EEG

MM entwirft ANONYME ARCHITEKTUR für ein INDIVIDUUM-tragen, carry, ferro(tuli, latus)
Anonym- weil wir keine Architektur im herkömmlichen Sinne entwerfen
Design 3000: Problem INPUT- BLACKBOX- OUTPUT

Kleinhirn multiplizieren, H/hut für Cortex/ Zugriff, Klammern

Extrapolieren von weiblich und männlich
Metadadaismus
Optophonetik
Medium Ego
Act Mensch: deform, determ- NET
Elektroden besonders

RUDOFSKY, 1947: “ Anonyme Architektur“

Digitalisierung
Ultrakritik der Realität: Collage- Sachverhalte
In Frage stellen- Initiatoren

KONSTRUKTION- PLAY, SING, BUT CRASH
Erste Station: Architektur, Projektor, Photo, Disemanation
Zweite Station: Reelies
Dritte Station: noch nicht Denken – Selbstgespräch: Frau versteht das = Darsteller

WHAT HAPPENS?
Visuelle Lösung, vor und hinter der Kamera: visuelle Auflösung von existentenProblemen:
Information: Aufnahmen, Verarbeitung, Abgabe
Zugänglich: Kino
Neue Dimensionen: Bilder& Improvisationen
Kino ohne Kino
SING MUTANT- Mund: singen
EXTRAPOLIERTE HIRNMASSE: Frau mit anonymer Architektur am/ um den Leib= Irmela& Tuba stellt extrapolierte Gehirne dar

Medienkritik – Reize- Sinne

Ego im Design 3000 = Emanationen des Gehirns

ANONYME ARCHITEKTUR
DESIGN 3000

E G O
Verquollen, verweint
Stimme, eigene Stimme Musik
Eigene Stimme Musik als Kritik Tuba- Bass
Gesang: Irmela Instrument aus Blech
Stimmbänder = Töne, Lieder
Töne- Melodie- Kompostition

ARCHITEKTUR IST DESWEGEN ANONYM, DA SIE NICHT KLASSISCHE ARCHITEKTUR BEDEUTET !RUDOFSKY: ARCHITEKTUR!

Hauptdarstellung: BRAUT!!! Mit EEG- Haube und Schminke
Arbeit mit Atmosphären- Wagner- Kirche in Baumgarten, Beichtstuhl

Einsamkeit
36 Stationen/ 36 Bilder

brautkleidtragende, leidtragende: Kirche: Bräutigam in Erwartung

Wirklichkeit im Film wie Puppenstube und Modelle
SW- weißes Kleid= rein, unbefleckt

DADA- Struktur
LINGUISTIK
MODERNE – POSTMODERNE- DEKONSTRUKTIVISMUS
Beginn der Moderne: Beaudelaire? Goya?
Duchamps, Marcel

Rainer, Roland: Anonymes Bauen: Nordburgenland. 1956. Böhlau Verlag

Desillusion, Filmsprache

Köstler, Arthur
Wiener, Norbert: 1944. Kybernetik

Trivialisierung= Universitätsbildung Freiraum
Von Förster, Heinz

Offenheit, schöpferisch sein
Outsider, nicht Künstler

Zitat MM: „ Worüber man nicht sprechen kann, darüber muß man (ich ) einen Film machen.

Mauthner, Fritz 1927
Chomsky, Noam

SECESSION
ART BRUT
DADA
Der ewige Kampf gegen den Akademismus

EINSTEIN
HAUSMANN
SCHWITTERS
WEIBEL
EXPORT

Brautkleid: alt, zu groß, surreal = ANONYME ARCHITEKTUR

Virilio, Paul
Echtzeit- Gegenwärtigkeit / Michael: Internet, strategische Rolle, INFOWAR
INFOWAR: Manipulation von Information, Knacken von Codes
Angriffe Finanz- Wirtschafts- Computernetze
Schnittmuster: Netwerk. Schnittpunkt
Mechanische Denkweise, Malteserkreuz ANTWORT
Geräte megasprachlich verwenden

EU, USA/ Kosovo, Serben Entertainment

MM oberster Anspruch : ÜBERHOLEN!Geschichte weiterdrehen- und das Überholte überholen ( Mountbatten!)

Hausmann, Raoul: Die exzentrische Empfindung
Virilio, Paul: Die Ästhetik des Verschwindens
Watzlawik, Paul: 1968. Menschliche Kommunikation. Die Möglichkeit des Andersseins

Künstliche Intelligenz

Systemtheoretischer Ansatz- MM: “Wir sind uns selbst der blinde Fleck.“
Noch nicht Gedachtes darstellen- intellektueller Kontext- Bild

MM- LOADING LUDWIG 1984 ( Film über Ludwig Wittgenstein)

ENDE DER AUFZEICHNUNGEN , DIE ICH VERBAL KOMMUNIZIERENDES GEFÄß mit MM erarbeitet habe. Ich notierte eine ganze Menge wesentlicher Autoren zu diversen Themenbereichen, die Michael Mattuschka eingebracht hat.


Ich möchte nun diesen Gesprächsaufzeichnungen meine Gedanken, Ideen, Paraphrasierungen anschließen, und zwar ohne Rücksicht auf Quellen. Im Wesentlichen sind alle Quellen aufgelistet, meine persönliche freie Assoziation unterliegt der Thematik- ein BRAINSTORMING müßte mittels Tonträger aufgezeichnet werden, um definierten Prämissen gerecht zu werden. Ich arbeitete vom ersten Gespräch an Emotion und verarbeitete INPUTS. Ich empfand diese VORPRODUKTIONSPHASE als spannungsgeladene, vor allem durch politische Ereignisse gestörte essentielle Kommunikationsbasis. Ich fand meine Realitäten wieder, da ich mich seit Jahren für ANDER- Wirklichkeiten, interessiere, wie auch die Schenkung für die Universität Wien für Ethnologie, Kultur- & Sozialanthropologie ausweist.

Ich denke MM verstanden zu haben, konnte mir innert kürzester Zeit „ein Bild“ über die Dimensionen seines Wissens „machen“, welches mit dem Gebrauch seines PCs ineinander zu fließen schien. Das Jahr 1999 „Jahr des Gehirns“ zu nennen, mag in Anbetracht der spirituellen Arbeiten und der FORMULIERUNG eines Gedankens einer Wissenschafterin aus Oxford evident erscheinen. Die dazugehörige Materialität, die unsere Sinne- INPUT- verifizieren- siehe im Gehirn- BLACK BOX- eine dem KATALYSATORINDIVIDUUM moderierte Realität/ brauchbare Wirklichkeiten. Das als in der Wissenschaft als neues Maß formulierte MEM, ein Raum- Zeit Kontinuum (1999 Oxford), erleichterte seit Winter 1999 meine Arbeit. Ich fing an, mein Gehirn als Mem zu betrachten. Dada und Lingustik erschöpften sich in kurzer Zeit zu einem einfachen Input. Wichtig für unsere Arbeit sind also das Stammhirn/ Kleinhirn/ Cortex/ EEG. Aliquotenanteil unseres Interesses hat das Ego/ Individuum/ emische Realität. MM proklamierte Metadadaismus. Ich konzentrierte mich also auf die Darstellung der Braut, indem ich mich als Hoch-zeitende mit den vorgegebenen, MMs, Direktiven beschäftigte. Die Figur der Braut stellt in der Gesellschaft eine feierliche, glücksspendende, „Ungeheuerlichkeit“ dar, unantastbar,ästhetisch und sozial bezeichnet. Die Konventionen der Gesellschaft zeichnen diese Braut aus: in einem bestimmten Moment der Wirklichkeit stellt es sich als gänzlich überflüssig/ zwecklos heraus alles in Frage zu stellen.

Interview zum 150. Geburtstag Mauthner, Fritz/ Koch, Alois zum Thema Positivismus & Skeptizismus: Diskussion zur Sprachkritik, dem Erkenntniswert sprachlicher Aussagen und Behauptungen. Behauptung: wir können nichts wirklich wissen. Wissen sei nie absolut, Wissen bewegt sich in einem für uns bedeutsamen Bereich, auch Naturgesetze unterliegen der Beschränkung menschlicher Auffassung und technischen Apparaten. Mit der Frage nach Naturgesetzen, deren Objektivität und Wirklichkeit und der Erwähnung der Mondlandung als Tatsache provoziert der Autor die Feststellung, daß es keine Wirklichkeit gibt: dies sei für den Verstand schwer verständlich, als Wirklichkeit verstandenes ist reine Denkgewohnheit, kann zur blossen Redewendung verkümmern. Ist die Tatsache des Gesprächs nur Einbildung? Antwort: Die Amerikaner waren nicht auf dem Mond, höchstens ein paar Amerikaner. Um ein Gespräch führen zu können, müsste ich erst einmal wissen, was ein Gespräch ist. Gegenargument: Haarspalterei und Sophistentum. Antwort: Mensch mir der Bezeichnung „Neil Armstrong“, Land, das wir „Amerika“ nennen, ist nichts als Konvention. Auf solche Konventionen müssen wir uns erst einigen.
Alles in Frage stellen, Diskussion zwecklos machen, soll das der Sinn von Sprachkritik sein? A: Sprachkritisch denken, bestreitet lediglich die objektive Gültigkeit von Aussagen. Es gibt keine Tatsachen, die notwendigerweise für alle Menschen gleichermassen gültig sein müsse. Frage: Das heißt, es gibt keine allgeimeingültige Wirklichkeit, auch keine gemeinsamen Werte. Gibt es überhaupt etwas gemeinsames? A: Nein. Def.“Gleich“! Im praktischen Leben interessieren uns viele Unterschiede nicht. Wir fühlen Gemeinsamkeit, auch wenn dies oft nur Einbildung ist. Frage: Einbildung woher, wenn es schon sonst nicht wirklich geben sollte? A: Einbildung- eigene Vorstellung. Es gibt keine Einbildung an sich. F: Anscheinend gibt es überhaupt nichts, keine Gegebenheiten, nichts von Haus aus gegeben? Es gibt Etwas, aber das haben wir erfunden? A: Exakt. Das Gegebene, das Gesuchte. Wahrer Fortschritt basiert auf Vorraussetzungslosikeit des Denkens. Viele Probleme deshalb nur ungelöst, weil wir die falschen Fragen stellen. Wir haben falsche Annahmen. Interview Ende.

Gedanken, Wörter und Dinge:
OGDEN, Charles Kay
Armstrong-Richards, Ivory

Geschichte der Sprachkritik
Die Macht der Wörter
Zeichen in der Wahrnehmung
Symbolismus
Die Theorie der Definition

SPOERRI, Theodor: Sprache als psychopathologisches Problem


Filmsprache- Darstellung- Interaktion mit dem Publikum- Ton/ Musik: wir planen ein Kontinuum, das wir erst entdecken müssen, wir überholen das Überholte: MYSTIK. Wir probieren in diesem Zusammenhang der„extrapolierten Hirnmasse“ eine Sprache zu geben und überholen uns, die, die überholen, bereits in der Diskussion um Linguistik. Manipulation bedingen Katharsis und Askese. Ich betrachte das fiktive Interview mit Fritz Mauthner als essentielle Hypothese, addiere dazu MMs Dikta, welche vorangestellt EEG zur PRODUKTION EINES FILMEXPERIMENTS DATIEREN. Wichtig in diesem Zusammenhang ist die Akzeptanz einer grundlegenden Einsamkeit, das Erfahren/=Wissen darob.

MMs Prämisse: zu produzieren, also Kurzfilmfragmente, aus denen sich eine Wochenschau- eine Zeitenschau- ein modus temporis- akkumulierte, stimmig mit Dada, Art Brut, etc. – fanden mein uneingeschränktes Einverständnis. Ich ging daran, Energie/ Konzentration/ Kraft/ Spontanität zu visualisieren, Vorerst Metaphern zu finden, später diese zu imaginieren und mit einigen Techniken in meinen Körper zu transportieren.

MM arbeitete viele Stunden an seinem PC, Material sammelnd, lesend, etc.

Für die Dreharbeiten such MM :

Großer Raum mit Steckdose, in dem Kulissen/Requisite installiert werden kann;
Die Reelies sollen nacheinander die Braut im
1 Rollstuhl
2 Gitterbett
3 Zelle
4 Otto-Wagner-Kirche
5 Beichstuhl
6 Kinobühne/Performance
in weiteren „Atmosphären“ zeigen

MM verfügt über Kamera-/Beleuchtung-Ausrüstung und eine S-VHS-Kamera; Die Bereitstellung eines AUTO/LKW wurde besprochen;
Wien, 24. Februar 2000

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posted by Sybil Amber at 8/24/2004 04:33:00 PM

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